Dinge, die wir gerne verstehen würden, warum ist alles so, wie wir es wahrnehmen, wie entwickeln sich etwas, warum sind wir so verzweifelt, dass nichts so bleibt, wie es ist und was fasziniert uns an allem Neuen. Eine Vita beschreibt zumeist das Leben eines berühmten Menschen gemäß der ursprünglichen lateinischen Bedeutung des Wortes.

Meist eine Laudatio auf das gute Tun und Verstehen eben dieses Menschen. In der Kunst ist es besonders das Werk von Giorgio Vasari mit dem der Begriff Vita eine außergewöhnliche Bedeutung gewinnt. Vasari war ein italienischer Architekt und Maler des 16. Jahrhunderts. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Künstlerviten mit dem Titel: Le vite dei più eccellenti architetti, pittori et scultori italiani. In diesem Werk mit gesammelten von ihm verfassten Biographien werden neben vielen so berühmte Künstler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo ausführlich mit ihrem Lebenswerk beschrieben. Darüber hinaus wurde dieses eines der ersten Werke,  die zur Entwicklung der Kunstgeschichte beigetragen hätte. Doch nicht zwangläufig muss dieser Begriff Vita auf das Individuum begrenzt werden, sondern kann ebenso auf das gesamte Phänomen des Lebens, welches bekanntlich seinen „Weg“ findet, ausgeweitet werden.

Und nun sehen wir plötzlich dieses Bild. Augenblicklich suchen wir in den visuellen Weltennach Erkennbarem. In diesem Gemälde ist das nicht einfach und schnell im Detail zu erfassen, doch mit Leichtigkeit atmen wir das Licht und die Farben dieses Bild wie einen Rosenduft ein und Rosen in allen Phasen ihres Seins wachsen uns in diesem Bild scheinbar entgegen. Plötzlich fällt uns auf, dass dieses Bild in den Farben in vielen Schichten auf die Leinwand gespachtelt wurde, aus den die uns bekannten Rosen im Einzelnen oder in Kombinationen die Pracht ihrer Blütenblätter präsentieren. Gleichsam einer einzelnen Rose oder prachtvoll wie ein ganzer Rosengarten in Aufsicht erscheint uns dieses Bild. Und nicht wenig glauben wir auch ein Meer von diesen über hunderte von Jahren gezüchteten Pflanzen zu sehen, in welches wir einfach eintauchen möchten.

Halte ein und nimm‘ den Duft der Rosen auf. Wenn Du die Bewegung verstehen möchtest, dann muss du stehen bleiben, um den Fluss der Zeit, der Veränderungen und des Neuentstehens zu verstehen. Es wirkt wie der betörende Duft einer königlichen Blume in einem Augenblick der vollkommenen Ruhe mit einem einzigen Blick die endlosen Ketten von Wachsen und Vergehen zu begreifen. Es fasziniert wie der Anblick der kunstvollen geordneten und doch so unberechenbar wild miteinander spielenden Blütenblätter die Wesen, die mit ihrer Geburt auseinander hervorgehen und einen unendlichen Strang aller miteinander verbundenen Nabelschnüre bilden, ansichtig zu werden.  Mit klarem Geist, eine der vielen symbolischen Bedetung der Rose, erkennst du die Existenz alles Wesentlichen und bist dennoch durch eben dieses Bild daran erinnert, dass Wissen für dich ohne deine Gefühle  nicht erfahrbar ist.